Raketenabwehr: USA warnen Russland vor Rüstungsdeal mit Syrien
US-Außenminister John Kerry kritisiert den Plan von Russland, Raketen
nach Damaskus zu liefern. Das sei "potenziell destabilisierend" für
Israel, sagte Kerry, der sich derzeit in Rom aufhält. Die USA wollten
nicht, dass Moskau Assad militärische Hilfe leiste.
Er bekräftigte außerdem, dass Washington für Syrien eine
Übergangsregierung ohne den Machthaber Assad will. Eine solche Führung
müsse mit der Zustimmung beider Seiten gebildet werden, "was nach
unserer Beurteilung klar bedeutet, dass Präsident Assad nicht Teil
dieser Übergangsregierung sein wird", sagte Kerry in Rom bei einem
Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Nasser Judeh. Ohne Führung und
Versöhnungsprozess sei Syrien ein Pulverfass mit der Gefahr, dass
Extremisten gestärkt würden und Chemiewaffen in die falschen Hände
geraten könnten.
Jetzt über die möglichen Waffenlieferungen aus Russland zu reden sei
aber kontraproduktiv, sagte Kerry - das werde auch Thema auf der
Konferenz sein. Moskau hatte sich bereiterklärt, eine "Genf 2" genannte internationale Syrien-Konferenz mit organisieren zu wollen.
Das "Wall Street Journal" und die israelische Zeitung "Haaretz" hatten über die geplante erste Lieferung des russischen Raketenabwehrsystems S-300 an die Regierung von Präsident Baschar al-Assad in drei Monaten berichtet. Den Berichten zufolge hat Israel die USA über das bevorstehende Waffengeschäft informiert. Demnach hat Syrien damit begonnen, Russland die geforderten 900 Millionen Dollar für das System zu zahlen. Es kann sowohl zur Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen als auch von Raketen eingesetzt werden und hat eine Reichweite von 200 Kilometern.
Israel hat Russland ebenfalls aufgefordert, von einem Verkauf eines Flugabwehrsystems an Syrien Abstand zu nehmen.
Die israelische Luftwaffe hatte am Freitag und Samstag vergangener Woche Ziele in der Umgebung von Damaskus angegriffen. Dabei soll es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen um Raketenlieferungen aus dem Iran gehandelt haben, die für die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon gedacht waren. Russland hatte sich besorgt über die Einsätze gezeigt, die in Moskau als Vorboten von Luftangriffen westlicher Staaten gesehen werden. Die russische Regierung ist einer der wenigen verbliebenen Verbündeten von Assad und hat zusammen mit China Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu Syrien verhindert. Weder die Regierung in Moskau noch die in Damaskus nahmen zunächst zu den Berichten über geplante Waffenlieferungen Stellung.
Experten gehen davon aus, dass es nach der Lieferung mehrere Monate dauern wird, bis das Abwehrsystem einsatzbereit ist. Ohnehin dürfte die S-300 keine große Herausforderung für die israelische Luftwaffe darstellen, sagte Robert Hewson vom militärwissenschaftlichen Verlag IHS Jane's. Das System sei bereits länger im Einsatz. "Besonders Israels Freunde verfügen daher über eine Menge Informationen darüber, wie man mit dem System umgeht." Zypern habe eine derartige Anlage auf der griechischen Insel Kreta stationiert. Entsprechend könnte die israelische Luftwaffe bei Flügen über dem Mittelmeer damit schon Erfahrung gesammelt haben. Die S-300 habe zudem ein charakteristisches Radarsignal, das leicht zu entdecken sei. Dann sei es nicht schwierig, das System auszuschalten. "Es ist keine Wunderwaffe", sagte Hewson.
wbr/Reuters/dpaDas "Wall Street Journal" und die israelische Zeitung "Haaretz" hatten über die geplante erste Lieferung des russischen Raketenabwehrsystems S-300 an die Regierung von Präsident Baschar al-Assad in drei Monaten berichtet. Den Berichten zufolge hat Israel die USA über das bevorstehende Waffengeschäft informiert. Demnach hat Syrien damit begonnen, Russland die geforderten 900 Millionen Dollar für das System zu zahlen. Es kann sowohl zur Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen als auch von Raketen eingesetzt werden und hat eine Reichweite von 200 Kilometern.
Israel hat Russland ebenfalls aufgefordert, von einem Verkauf eines Flugabwehrsystems an Syrien Abstand zu nehmen.
Die israelische Luftwaffe hatte am Freitag und Samstag vergangener Woche Ziele in der Umgebung von Damaskus angegriffen. Dabei soll es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen um Raketenlieferungen aus dem Iran gehandelt haben, die für die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon gedacht waren. Russland hatte sich besorgt über die Einsätze gezeigt, die in Moskau als Vorboten von Luftangriffen westlicher Staaten gesehen werden. Die russische Regierung ist einer der wenigen verbliebenen Verbündeten von Assad und hat zusammen mit China Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu Syrien verhindert. Weder die Regierung in Moskau noch die in Damaskus nahmen zunächst zu den Berichten über geplante Waffenlieferungen Stellung.
Experten gehen davon aus, dass es nach der Lieferung mehrere Monate dauern wird, bis das Abwehrsystem einsatzbereit ist. Ohnehin dürfte die S-300 keine große Herausforderung für die israelische Luftwaffe darstellen, sagte Robert Hewson vom militärwissenschaftlichen Verlag IHS Jane's. Das System sei bereits länger im Einsatz. "Besonders Israels Freunde verfügen daher über eine Menge Informationen darüber, wie man mit dem System umgeht." Zypern habe eine derartige Anlage auf der griechischen Insel Kreta stationiert. Entsprechend könnte die israelische Luftwaffe bei Flügen über dem Mittelmeer damit schon Erfahrung gesammelt haben. Die S-300 habe zudem ein charakteristisches Radarsignal, das leicht zu entdecken sei. Dann sei es nicht schwierig, das System auszuschalten. "Es ist keine Wunderwaffe", sagte Hewson.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-warnen-russland-vor-ruestungsdeal-mit-syrien-a-898980.html
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