Donnerstag, 9. Mai 2013

Syrien will UN-Kommission ins Land lassen

Untersuchung von Giftgas-Angriffen Syrien will UN-Kommission ins Land lassen

Syriens Vize-Außenminister hat der UN grünes Licht zur Untersuchung von möglichen Giftgas-Einsätzen gegeben. Israel drohte er unterdessen bei einem weiteren Luftangriff mit Vergeltung.
Syrien ist nach Angaben von Vize-Außenminister Faisal Mokdad bereit, sofort eine UN-Kommission zur Untersuchung möglicher Giftgas-Angriffe zu empfangen. "Wir waren bereit und sind jetzt, in dieser Minute, immer noch bereit, die Delegation zu empfangen", sagte Mokdad der Nachrichtenagentur AFP. Die von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eingesetzte Untersuchungskommission könne untersuchen, "was sich in Chan al-Assal ereignet hat".
Die syrische Armee und die Aufständischen werfen sich gegenseitig den Einsatz von Giftgas in dem Bürgerkrieg vor. Laut syrischer Führung töteten Rebellen am 23. März in Chan al-Assal in der Nähe von Aleppo mehr als 30 Menschen mit Chemiewaffen. UN-Ermittlerin Carla del Ponte hatte Ende vergangener Woche dem Schweizer Rundfunk gesagt, es gebe Hinweise auf einen Einsatz des Giftgases Sarin durch Aufständische. Ihre Untersuchungskommission stellte daraufhin aber klar, dass es keine Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen gebe.
Mokdad drohte zugleich mit einer sofortigen und entschlossenen Reaktion auf einen erneuten iraelischen Angriff auf syrisches Territorium. "Es wurde Anweisung erteilt, auf jeden neuen israelischen Angriff sofort zu reagieren", sagte er. "Unsere Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel werden hart und schmerzhaft sein. Israel muss das wissen." Syrien werde unter gar keinen Umständen zulassen, dass sich Vorfälle wie die israelischen Luftangriffe am vergangenen Wochenende wiederholten, sagte Mokdad.
Israels Armee hatte eine Reihe von Luftangriffen auf Ziele in Syrien geflogen. Nach Angaben israelischer Offizieller richteten sich die Einsätze gegen iranische Waffenlieferungen, die für die libanesische Hisbollah-Miliz bestimmt gewesen seien. Mokdad wies diese Darstellung als "Lüge" zurück. "Es gibt keinen Iran und keine Hisbollah" in Syrien, sagte der Vize-Minister.
Zu einem Telefonat, das Russlands Staatschef Wladimir Putin am Montag mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu geführt hatte, sagte Mokdad: "Ich denke, dass er (Putin) ihm gesagt haben muss 'genug ist genug'. Diese Angriffe gefährden die Lage im gesamten Nahen Osten und diese Art des Vorgehens muss aufhören." Russland gehört zu den letzten Verbündeten der syrischen Führung unter Staatschef Baschar al-Assad.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/2824136/syrien-will-un-kommission-ins-land-lassen.html 

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