Zahl der Todesopfer bei Gaza-Bombardement steigt
Gaza - Die Gewalt in Nahost geht weiter: Die israelische Armee hat am Montag erneut heftige Angriffe auf Ziele im Gaza-Streifen
geflogen. Dabei wurden nach Angaben palästinensischer Rettungsdienste
insgesamt zehn Zivilisten sowie zwei Feldkommandeure der Bewegung
Islamischer Dschihad getötet. 30 Menschen wurden verletzt.
Israelische Kampfflugzeuge hätten am Montag auch die Reste einer
ehemaligen Anlage der nationalen Sicherheitsbehörden in Gaza
bombardiert, sagte ein palästinensischer Sprecher. Dabei sei ein Kind
von herumfliegenden Granatsplittern tödlich verletzt worden. Die
palästinensische Nachrichtenagentur Maan berichtete, seit Beginn des
Militäreinsatzes am Mittwoch seien 88 Palästinenser getötet und rund 700
weitere verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Wafa berichtete von 90
Toten.
In den israelischen Städten im Umkreis des Gaza-Streifens blieb es in der Nacht überwiegend ruhig. Am Morgen gab es jedoch in nahe gelegenen Ortschaften wieder Luftalarm. Seit Mittwoch haben militante Palästinenser etwa 1000 Raketen auf Israel abgefeuert, drei Menschen wurden getötet und Dutzende verletzt. Die israelische zivile Luftfahrtbehörde hat wegen der Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen die Flugrouten von und nach Tel Aviv verlegt. Starts und Landungen auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion seien dadurch aber nicht beeinträchtigt, hieß es.
Westerwelle reist noch am Montag nach Israel
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) will noch am heutigen Montag in den Nahen Osten reisen, um sich um ein Ende der Gewalt zu bemühen. Am Abend trifft Westerwelle in Tel Aviv zunächst den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman. Am Dienstag sind nach Angaben des Auswärtigen Amts Gespräche mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geplant. Am Wochenende hatte Westerwelle die Lage in Gaza und Südisrael als extrem gefährlich bezeichnet und mit Abbas telefoniert. Die Außen- und Verteidigungsminister der EU beraten an diesem Montag in Brüssel unter anderem über den Gaza-Konflikt.
Uno-Generalsekretär Ban Ki-Moon verlangte von beiden Seiten eine sofortige Waffenruhe. Jede weitere Eskalation der Lage werde unausweichlich das Leiden der betroffenen Zivilisten erhöhen und müsse vermieden werden. Ban wird am Montag zu Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi in Kairo erwartet, wo er die ägyptischen Vermittlungsbemühungen unterstützen will. Am Dienstag will Ban nach Israel weiterreisen.
Mursi hatte am Sonntag unter anderem mit Hamas-Chef Chalid Maschaal konferiert. Ob die Gespräche am Montag weitergehen, war unklar. Unbestätigten Berichten israelischer Medien zufolge traf mittlerweile auch eine Delegation aus Jerusalem in Kairo ein. Bundesaußenminister Guido Westerwelle will am Montag ebenfalls in die Region reisen.
Beide Konfliktparteien fordern ein Ende der gegnerischen Angriffe: Der
israelische Vize-Außenminister Dani Ajalon sagte dem Zweiten
Israelischen Fernsehen am Montag: "Unsere kategorische Forderung ist ein
vollständiger Stopp der Raketenangriffe." Es müsse im Rahmen einer
Waffenruhe auch dafür gesorgt werden, dass die radikalislamische Hamas
im Gaza-Streifen sich nach Ende der Konfrontationen nicht wieder neu
bewaffnen könne. Die radikalislamische Hamas fordert als Bedingung für
eine Waffenruhe ein Ende der israelischen Angriffe im Gaza-Streifen und
der gezielten Tötungen sowie eine Aufhebung der Blockade des
Palästinensergebiets.
Sorge vor einer israelischen Bodenoffensive
Beim bislang blutigsten Angriff der israelischen Streitkräfte seit Beginn der jüngsten Offensive waren am Sonntag mindestens elf palästinensische Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern waren palästinensischen Angaben zufolge vier Kinder und fünf Frauen. Sie starben, als eine israelische Rakete in einem zweigeschossigen Haus in einer Wohngegend von Gaza-Stadt einschlug, in dem das israelische Militär einen Extremisten vermutete.
Bis Sonntagabend hat Israel Armeeangaben zufolge 1100 Ziele in dem von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen angegriffen. Die andauernde Gewalt nährt Sorgen vor einer israelischen Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag: "Die Operation im Gaza-Streifen geht weiter, und wir sind dazu bereit, sie noch bedeutend auszuweiten." Tausende Reservisten werden nach Armeeangaben auf einen möglichen Bodeneinsatz vorbereitet. Bis zu 75.000 Israelis müssen mit einer Einberufung rechnen. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte am Sonntag, eine Fortsetzung der Militäroperation sei "selbstverständlich".
anr/dpa/Reuters
Bei einem Luftangriff auf ein Auto in Deir al-Balach wurden Berichten
zufolge unter anderem drei Menschen getötet. Kurz darauf starben im
Süden des Gaza-Streifens zwei weitere Menschen bei Luftangriffen. Zwei
Häuser wurden Berichten zufolge vollständig zerstört. Nach
palästinensischen Angaben kamen dabei zwei Kinder und zwei Erwachsene
ums Leben. 42 weitere Menschen seien verletzt worden.
Rettungsmannschaften suchten noch nach zwölf bis 15 weiteren Menschen,
die unter den Trümmern vermutet wurden.
In den israelischen Städten im Umkreis des Gaza-Streifens blieb es in der Nacht überwiegend ruhig. Am Morgen gab es jedoch in nahe gelegenen Ortschaften wieder Luftalarm. Seit Mittwoch haben militante Palästinenser etwa 1000 Raketen auf Israel abgefeuert, drei Menschen wurden getötet und Dutzende verletzt. Die israelische zivile Luftfahrtbehörde hat wegen der Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen die Flugrouten von und nach Tel Aviv verlegt. Starts und Landungen auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion seien dadurch aber nicht beeinträchtigt, hieß es.
Westerwelle reist noch am Montag nach Israel
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) will noch am heutigen Montag in den Nahen Osten reisen, um sich um ein Ende der Gewalt zu bemühen. Am Abend trifft Westerwelle in Tel Aviv zunächst den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman. Am Dienstag sind nach Angaben des Auswärtigen Amts Gespräche mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geplant. Am Wochenende hatte Westerwelle die Lage in Gaza und Südisrael als extrem gefährlich bezeichnet und mit Abbas telefoniert. Die Außen- und Verteidigungsminister der EU beraten an diesem Montag in Brüssel unter anderem über den Gaza-Konflikt.
Uno-Generalsekretär Ban Ki-Moon verlangte von beiden Seiten eine sofortige Waffenruhe. Jede weitere Eskalation der Lage werde unausweichlich das Leiden der betroffenen Zivilisten erhöhen und müsse vermieden werden. Ban wird am Montag zu Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi in Kairo erwartet, wo er die ägyptischen Vermittlungsbemühungen unterstützen will. Am Dienstag will Ban nach Israel weiterreisen.
Mursi hatte am Sonntag unter anderem mit Hamas-Chef Chalid Maschaal konferiert. Ob die Gespräche am Montag weitergehen, war unklar. Unbestätigten Berichten israelischer Medien zufolge traf mittlerweile auch eine Delegation aus Jerusalem in Kairo ein. Bundesaußenminister Guido Westerwelle will am Montag ebenfalls in die Region reisen.
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Beim bislang blutigsten Angriff der israelischen Streitkräfte seit Beginn der jüngsten Offensive waren am Sonntag mindestens elf palästinensische Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern waren palästinensischen Angaben zufolge vier Kinder und fünf Frauen. Sie starben, als eine israelische Rakete in einem zweigeschossigen Haus in einer Wohngegend von Gaza-Stadt einschlug, in dem das israelische Militär einen Extremisten vermutete.
Bis Sonntagabend hat Israel Armeeangaben zufolge 1100 Ziele in dem von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen angegriffen. Die andauernde Gewalt nährt Sorgen vor einer israelischen Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag: "Die Operation im Gaza-Streifen geht weiter, und wir sind dazu bereit, sie noch bedeutend auszuweiten." Tausende Reservisten werden nach Armeeangaben auf einen möglichen Bodeneinsatz vorbereitet. Bis zu 75.000 Israelis müssen mit einer Einberufung rechnen. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte am Sonntag, eine Fortsetzung der Militäroperation sei "selbstverständlich".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-streifen-israelische-angriffe-fordern-immer-mehr-tote-a-867983.html
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