Sonntag, 20. Mai 2012

Mannheimer Anti-Katholikentag


Mannheimer Anti-Katholikentag
Altliberale unter sich: Dialog wäre ein Unfall
Alles ist irgendwie richtig und niemand kann wirklich dagegen sein, aber Inhalt hat das alles nicht. Keine Kante, keine Schärfe, keine Klarheit. Pressesplitter.
Bühne am Katholikentag
Bühne am Katholikentag
© sbamueller, Flickr, CC
Erzbischof Zollitsch will Ehebrechern das „Abendmahl“ nachwerfen

„Die Katholische Kirche wird nach Angaben des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen überdenken. Man müsse darüber nachdenken, wie die »pastorale Barmherzigkeit« in diesem Bereich aussehen könne, sagte er am Samstag am Rande des Katholikentags in Mannheim. Es stelle sich die Frage, wie die Seelsorge mit den Betroffenen umgehe und wie ihre Teilnahme am geistlichen Leben bis hin zum Abendmahl aussehen könne. Die Unauflöslichkeit der Ehe stehe jedoch nicht infrage, sagte [Mons.] Zollitsch.“

Aus einem Artikel der deutschen Agentur ‘dapd’.

Die Altliberalen sind sprachlos

„Ich bin entsetzt ob der Sprachlosigkeit dieses Textes [der Erklärung ‘Mannheimer Aufbruch’ des deutschen Laiengremiums ‘Zentralkomitee der deutschen Katholiken’]. Es reiht sich ein leere Aussage an die andere, meistens zusammenhanglos. Alles ist irgendwie richtig und niemand kann wirklich dagegen sein, aber Inhalt hat das alles nicht. Keine Kante, keine Schärfe, keine Klarheit. Sie wollen nicht gestalten, Sie wollen mit-gestalten. Sie wollen nicht tragen, sondern mit-tragen. Das zeigt eine Partnerschaftlichkeit, die die Übernahme von Verantwortung verdeckt. Nur niemandem auf den Fuß treten, nur keine Aussage machen, die irgendjemandem mißfallen könnte.“

Aus einem Kommentar des deutschen Programmdirektors von ‘Radio Vatikan’, Pater Bernd Hagenkord auf ‘blog.radiovatikan.de’.

David Berger träumt von „rosaroten Blumenteppichen“

„Aber nichts anderes tun Papst Benedikt und die Seinen, wenn sie etwa die Piusbrüder und mit ihnen den ganzen Mummenschanz des liturgischen und pastoralen 19. Jahrhunderts wiederaufleben lassen. Wenn sie einen Katholizismus hochjubeln, der sich in längst verblichenen Glanz flüchtet. Wenn sie weihrauchschweren Träumen huldigen von brokatgeschmückten Fronleichnamsprozessionen über rosarote Blumenteppiche.“

Aus einem Leserbrief des homogestörten Urinduschers David Berger auf ‘zeit.de’.

Satan auf dem Antikatholiken-Tag

„Der Grünen-Politiker Volker Beck hat den Umgang der Katholischen Kirche mit homosexuellen und geschiedenen Mitarbeitern kritisiert. Sie aufgrund ihrer Sexualität oder einer Scheidung zu entlassen, verstoße gegen das Gleichbehandlungsgesetz, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion am Samstag auf dem Katholikentag in Mannheim.“

Aus einem Artikel der deutschen Agentur ‘dapd’.

Am Freitag ging man in die Moschee

„Kirchenintern stand vor allem das Thema Ökumene auf der Tagesordnung. Am Nachmittag folgten hunderte Katholiken der Einladung der Mannheimer Sultan-Selim-Moschee zum Freitagsgebet. Am Abend stand ein ökumenischer Gottesdienst mit Vertretern mehrerer christlicher Kirchen auf dem Programm.“

Aus einem Artikel auf ‘focus.de’.

Der Wir-sind-einer-Meinung-Dialog

„In Zeiten kollabierenden Glaubenswissens soll jede innerbetriebliche Unruhe vermieden werden. Der titelgebende Aufbruch ist nach innen gerichtet, hinein in die hermetischen Sprach- und Machtspiele des Hegemonen namens Milieukatholizismus. Die Welt bleibt draußen, Dialog wäre ein Unfall. Warum zum Beispiel gibt es kein Streitgespräch zwischen ‘Wir sind Kirche’ und ‘Pro Missa Tridentina’? Warum fand sich auf den zahllosen Podien kein Stündchen für ein Gipfeltreffen etwa von Piusbruderschaft und Memorandumstheologie? Was Laboratorium sein könnte, atmet Treibhausluft. Der Verdacht ist unabweisbar: Nur schwache Argumente scheuen das Licht der Debatte. Nur stumpfen Messern setzt man die Butter der braven Denkungsart vor. Bleiben wird vom Katholikentag im heiteren Mannheim vermutlich nur dies, ein letztes Mal vor dem Kollaps der Fassaden: Umweltschutz, Feminismus, Multireligiosität, Entsakralisierung und Monopoltheologie.“

Aus einem Kommentar des Kulturjournalisten Alexander Kissler auf ‘theeuropean.de’

In der Unterhose steckengeblieben

„ZdK-Präsident Alois Glück würdigte die Diskussionen [am Katholikentag] als Modell «für die Gesprächskultur in unserer Kirche». Glück: «Es geht kein Riß durch diesen Katholikentag!» Aus Sicht der katholischen Laien stünden beim innerkirchlichen Dialog unter anderem Fragen nach dem seelsorglichen Umgang mit konfessionsverschiedenen Ehen und wiederverheirateten Geschiedenen im Vordergrund. Zudem bestehe der «dringende Wunsch», das Thema Sexualmoral anzugehen. Auch die Zusammenlegung von Gemeinden bereiteten den Engagierten an der Basis große Sorgen. «Es ist wichtig, daß die Kirche in den Lebenswelten der Menschen vor Ort präsent bleibt.»“

Aus einem Artikel der deutschen ‘Katholischen Nachrichtenagentur’.

Am Ende zählen die Inhalte

„Obwohl es noch zu früh für eine inhaltliche Bewertung ist, fällt doch auf: Noch nie haben die Veranstalter dem Schutz menschlichen Lebens einen solchen Stellenwert beigemessen wie in diesem Jahr. Neun Podien stehen unter der Überschrift »Wege zu einer Kultur des Lebens«. Auch wenn die Veranstalter dazu den Umwelt- und Klimaschutz rechnen, so läßt sich doch schon jetzt feststellen: So viel öffentliches Nachdenken über die »Ökologie des Menschen« (Benedikt XVI.) gab es noch nie. Natürlich: Am Ende zählen Inhalte.“

Aus einem Kommentar von Stefan Rehder am Samstag für die katholische Zeitung ‘Tagespost’.

Monika Grütters grenzt aus

„Für glaubwürdige Reformen gilt allerdings: Alles, was sich am rechten Rand tummelt, ist abstoßend und darf nie hoffähig werden. Der Aufbruch neuer geistlicher Gemeinschaften kann im Einzelfall wirksam sein, aber vieles trägt eine Tendenz zum Sektierertum in sich. Von »Dunkelkatholiken«, die ein radikales Christentum fordern, ist kein Aufbruch zu erwarten, sie haben etwas Ausgrenzendes an sich. Stattdessen muß Kirche sich bemühen, Volkskirche zu bleiben, wenn auch nicht in altbackener Gestalt.“

Die christdemokratische Abgeordnete Monika Grütters in einer Stellungnahme auf ‘zeit.de’.
http://www.kreuz.net/article.15220.html
Partnerblog  http://veritasprofidecatholica.blogspot.de/

Dienstag, 15. Mai 2012

NPD für Familie

Dresden, 2012-05-15 11:48:34

Familie hat Zukunft!

Gitta Schüßler (NPD) zum Internationalen Tag der Familie: „Wir halten fest am herkömmlichen Familienbild“

Obwohl der 15. Mai bereits 1993 von der UN zum „Internationalen Tag der Familie“ erklärt wurde, hat sich dieses Datum – im Gegensatz zum Muttertag – im öffentlichen Bewußtsein weder fest-, noch durchgesetzt. Dabei ist der Gedanke dahinter durchaus anerkennenswert: In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO will die UN die Familie als wichtigste Grundeinheit jeder Gesellschaft herausstellen.

Die familienpolitische Sprecherin der NPD-Fraktion, Gitta Schüßler, erklärte dazu heute:

„Für uns steht außer Frage, daß Familie kein Auslaufmodell ist, wie es von links-grüner Seite nur allzu oft propagiert wird. Das Zusammenleben von Mann und Frau mit Kindern, im optimalen Fall ergänzt von Großeltern, Geschwistern, Schwager, Onkel, Tanten und dem Rest der Anverwandten, bietet nicht nur den Kindern und Heranwachsenden Schutz und Geborgenheit, sondern bedeutet auch lebenslange Zusammengehörigkeit, Verantwortung und gegenseitigen Beistand.

Dieser Tage erschien eine Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes Sachsen, die uns über den ‚Wandel der Familienformen in Sachsen’ informiert. Dabei treten sowohl erstaunliche als auch bedrückende Erkenntnisse zutage. Als ‚Familie’ wird hier bezeichnet, was Kinder unter 18 Jahren hat, also sowohl Elternpaare als auch Alleinerziehende. Davon gibt es – im Vergleich zum Jahre 2000 – ein knappes Drittel weniger. Während heute 342.600 Familien im Freistaat leben, waren es vor 12 Jahren noch mehr als eine halbe Million.

Die Zahl der verheirateten Eltern mit minderjährigen Kindern ging im Freistaat ebenfalls zurück, von 68% auf 56%; dafür legten die nichtehelichen Lebensgemeinschaften enorm zu, von 13% auf 21%, und – besonders bedauerlich: die Zahl der Alleinerziehenden stieg auf fast ein Viertel!

Zusammengefaßt: In Sachsen gibt es weniger Familien als noch vor 10 Jahren. Von diesen Familien sind fast ein Viertel alleinerziehende Elternteile, ein weiteres (knappes) Viertel lebt in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Nur etwas mehr als die Hälfte der Eltern sind verheiratet.

Diese Tatsachen muß man einfach zur Kenntnis nehmen. Selbstverständlich hat jedes Kind – egal, in welcher „Familienform“ es nun aufwächst – das Recht auf bestmögliche Bildung und Erziehung und auf den Schutz des Staates. Und selbstverständlich verdient jede Mutter Anerkennung und Respekt für ihre Arbeit, die sie aus Liebe zu ihren Kindern leistet, aber eben auch im Interesse der Gemeinschaft, des Volkes, des Staates.

Im Gegensatz aber zu anderen Parteien, besonders aus dem links-grünen Spektrum, erscheint es uns allerdings nicht sinnvoll, sogenannten ‚modernen Familienformen’ hinterherzuhecheln, schwulen Minderheiten Adoptionsrechte einzuräumen und ganz allgemein ‚Beziehungen der Beliebigkeit’ unter dem Deckmantel der Moderne zu propagieren. Gerade bei dem hohen Anteil Alleinerziehender, die bekanntlich ein besonders hohes Armutsrisiko haben, ist ‚modern’ nicht gleichbedeutend mit ‚besser als früher’.

Wir halten fest an dem herkömmlichen Familienbild – nicht aus traditioneller Sturheit, nicht aus Trotz, sondern weil dieses Modell sich bewährt hat. ‚In guten wie in schlechten Zeiten’ zusammenzustehen, in Liebe, gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Verantwortung für die Kinder zu leben, sollte auch von der Gesellschaft in viel stärkerem Maße als erstrebenswertes Ziel herausgestellt werden.

Und dies im eigenen Interesse: Ohne stabile Familien zerfällt früher oder später das gesamte Gemeinwesen. Nicht umsonst ist schon im Grundgesetz der besondere Schutz der Ehe und Familie verankert. Die bedrückende Entwicklung der ‚Familienformen’, wobei schon die Bezeichnung reichlich euphemistisch ist, sollte als deutliches Signal für die Auflösung dieser Gesellschaft begriffen werden.

Für uns als Nationaldemokraten, die in erster Linie für die Interessen des eigenen Volkes eintreten, hat die Förderung der Familien oberste Priorität. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen Anträgen wider, die von uns in den Landtag eingebracht wurden. Dies ist zu erkennen an unserem klaren Bekenntnis zu einem Müttergehalt oder unserem Eintreten für eine echte Wahlfreiheit in Bezug auf häusliche bzw. Fremdbetreuung der Kinder unter drei Jahren.

So bedrückend die Entwicklung der ‚Familienformen’ gerade in Sachsen auch ist, wir werden auch künftig an dem Bild der traditionellen Familie festhalten. Familienformen ändern sich – Familie hat Zukunft! Viele unserer ‚Mitbürger mit Migrationshintergrund’ machen es uns vor.“


Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag


presse@npd-fraktion-sachsen.de

Politisch korrekt!

Das Wunder von Sittensen: Wie man aus einem Behinderten politisch korrekt einen Verbrecher macht

Udo Ulfkotte

Die Staatsanwaltschaft Stade steht offenkundig unter erheblichem Druck, einen an Krücken gehenden Rentner zum Kriminellen zu machen. Aus Gründen der politischen Korrektheit muss das wohl so sein. Denn die Großfamilien der Täter, die ihn überfallen haben, üben brutalen Druck aus.


Es ist lange her: Am 13. Dezember 2010 hat im norddeutschen Sittensen der 16 Jahre alte schwerstkriminelle Kosovo-Albaner Labinot S. zusammen mit seinen kriminellen Freunden Hakan Y., Burhan K. und Smian K. den 77 Jahre alten Rentner Ernst B. nachts in dessen Haus überfallen. Der Rentner hatte zwei Wochen zuvor ein neues Kniegelenk bekommen, kann nur ganz langsam an Krücken gehen, ist völlig wehrlos. Die maskierten Täter (ein Türke, ein Iraker, ein Kongolese und ein Kosovo-Albaner) wissen das, haben ihn zuvor lange ausgekundschaftet. Die Migranten treten ihm an jenem 13. Dezember 2010 die Krücken weg, drehen ihm den Arm auf den Rücken und schlagen auf den alten Mann ein. Sie halten dem Rentner eine Schusswaffe an den Kopf, schlagen ihn immer weiter und fordern die Herausgabe seiner Tresorschlüssel, wollen mit den Ersparnissen des Rentners flüchten. Bei ihrer Flucht geben sie aus dem Dunkeln noch einen Schuss ab. Der Rentner, der schon zuvor überfallen worden war und legal eine scharfe Schusswaffe hat, glaubt, dass die brutalen Gangster ihn nun auch noch erschießen wollen. Er nimmt deshalb seine Pistole und schießt zurück. Dabei tötet er Labinot S.

Erbeutet hatten die Täter Bargeld und Schmuck. Das Portemonnaie des Rentners mit genau 2.143 Euro findet die Polizei neben dem toten Labinot im Schnee, das Mobiltelefon des Orientalen liegt gleich daneben. Die Lage ist klar: Der Rentner hat sich nach einem brutalen Raubüberfall, bei dem ihm eine Schusswaffe an die Schläfe gehalten wurde, verteidigt. Doch mit einem Schlag wird aus dem Täter mit Migrationshintergrund ein Held. Und aus dessen Kriminalitätsopfer wird ein deutscher Bösewicht.

Der vom Rentner getötete kriminelle zugewanderte Straftäter Labinot S., der ein beachtliches Vorstrafenregister hat, wurde etwa im Spiegel als Spross einer angeblich gut integrierten Migrantenfamilie dargestellt, als liebenswerter und hilfsbereiter Mensch. Staatsanwaltschaft und Kripo ermitteln seither gegen den wehrlosen deutschen Rentner, der auf einen Schlag als mutmaßlicher Täter abgestempelt wurde. Vielleicht hätte der Mann mit dem frischen künstlichen Kniegelenk den Raubüberfall in seinem Haus einfach ruhig über sich ergehen lassen müssen. Die Großfamilie des getöteten kriminellen Kosovo-Albaners Labinot S. übt seither Druck aus, Anklage gegen den Rentner wegen Totschlags zu erheben. Direkt vor dem Haus des Rentners in Sittensen versammeln sich regelmäßig die Kosovo-Albaner, bezichtigen dort den alten Mann, ein Mörder zu sein, und drohen, so lange wiederzukommen, bis das deutsche Kriminalitätsopfer hinter Gittern sitzt. Die Polizei lässt die Migranten vor dem Haus des deutschen Rentners gewähren.
Einer der Kosovo-Albaner droht ganz offen: »Der Mann soll nicht zur Ruhe kommen«. Und die Polizei schützt die Kosovo-Albaner in Sittensen, während der deutsche Rentner immer wieder von ihnen bedroht wird. Das ist heute politisch korrekt. Nun muss man wissen, das die vor dem Haus des Rentners demonstrierende albanische Großfamilie aus einem Kulturkreis kommt, in dem Ehrenmord und Blutrache bei Verletzung der Familienehre so selbstverständlich sind wie bei vielen Deutschen das Frühstücksei. Im Internet drohen junge Migranten dem Todesschützen mit Vergeltung: »Der Scheiß-Opa, er soll verrecken.« Wenn der Rentner also der »Ehre halber« ermordet wird, dann werden deutsche Richter dafür wohl viel Verständnis haben. Schließlich gilt das heute als politisch korrekt. Auch die Politik hat neben den Migranten Druck ausgeübt. Und nun wird der Fall neu aufgerollt. Der Rentner, der beim Raubüberfall nur an Krücken gehen konnte und wehrlos war, soll zum Täter gemacht werden, damit die Demonstrationen der Migranten in Sittensen aufhören. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun Anklage gegen den Rentner. Die Täter sind alle auf freiem Fuß. Und sie freuen sich.

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/wie-man-aus-einem-behinderten-politisch-korrekt-einen-verbrecher-macht.html 

Freitag, 4. Mai 2012

Monarchie oder Anarchie

Plädoyer für die Monarchie

Von Alex Kopf
Die demokratische Geschichte ist sehr kurz und umfasst nur wenige Jahrhunderte. Wenn man von der griechischen Polis absieht, die ja nur bedingt mit der heutigen Demokratie zu vergleichen ist, da in ihr ausschließlich bürgerliche Männer teilhaben durften, ist die Demokratie eine Geburt der Moderne, wobei unter Moderne die Geschichte seit der Französischen Revolution zu verstehen ist.
Nachdem die Könige gestürzt wurden, war mit ihnen in gewisser Weise auch Gott aus dem Staat verbannt worden, denn in der alten Monarchie ging das Recht immer noch in erster Instanz von Gott aus und erst in zweiter Instanz vom König, der sich ja auch als von Gott legitimierter Herrscher sah. Der Monarch war immer eine Analogie zu Gott, der die Welt regiert, genauso wie der Familienvater als rechtmäßiger „Herrscher“ über seine Familie angesehen wurde.
Man kann es durchaus so ausdrücken, dass die Demokratie, indem sie postuliert: „Das Recht geht vom Volk aus“, den Mensch an erste Stelle gesetzt hat, anstelle von Gott. Denn ein gläubiger Mensch – ganz gleich welcher Konfession – wird immer dabei bleiben, dass das Recht von Gott ausgeht und kein Mehrheitsentscheid aus einer Sünde (zB. Homosexualität, Abtreibung) ein legitimes Handeln machen kann. Gott wurde also bewusst aus der Verfassung ausgeklammert, weil die Menschen ihren Staat nun auf Rationalität und Individualität aufbauen wollten.
Prof. Dirk Budde drückt das in seinem Buch „Heiliges Reich, Republik, Monarchie“ so aus: „Mit der französischen Revolution begann jenes Suchen eines utopisch geprägten republikanischen Rechtsbewusstseins nach dem idealen Staat und der idealen Verfassung, dem die Menschen nur als Objekt und Material für seinen Heilsentwurf dienten. Nicht mehr die komplexe unkonkrete Realität des Lebens und der in ihm lebenden Menschen baute den Staat organisch auf, sondern die Menschen wurden ausgerichtet auf einen Heilsentwurf, der zur Grundlage der staatlichen Politik wurde.
Das utopisch orientierte republikanische Rechtsbewusstsein – mit seiner im Gegensatz zum konservativen Bewusstsein durch die Aufklärung geprägten Auffassung von der wesentlichen Vollkommenheit der Menschen – erlebte seinen gewaltigsten und totalitärsten Amoklauf in der kommunistischen Heilsutopie, deren Nichteinlösung und innerer Zusammenbruch das utopische Denken vieler orientierungslos und, insbesondere in Deutschland, teilweise hysterisch zurückließ.“ (Dirk Budde, Heiliges Reich, Republik, Monarchie, S.77)

Die drei Fehler der Demokratie

Die Demokratie ist von drei negativen Charakteristiken geprägt. Das erste habe ich eingangs erwähnt, nämlich, dass die liberale Demokratie behauptet, dass die Mehrheit das Recht hat, jedes Gesetz zu erlassen. Die Kirche hält dagegen, denn sie unterscheidet zwischen Wahrheit und Lüge, Recht und Unrecht, Gut und Böse, Rechtgläubigkeit und Irrtum. Das zweite negative Charakterium wäre der unnatürliche Freiheitsbegriff und das dritte der enge Zeithorizont der Demokratie.
Weiters verkennt sie das Faktum, dass „als Resultat eines weiten Spektrums menschlicher Talente in jeder Gesellschaft minimaler Komplexität einige Individuen rasch den Status einer Elite erreichen werden. Aufgrund überlegener Leistungen hinsichtlich Vermögen, Weisheit, Mut oder einer Kombination davon werden einige Individuen 'natürliche Autorität' erlangen, und ihre Meinungen und Urteile werden weitreichenden Respekt genießen. Darüber hinaus werden, als Ergebnis selektiver Paarung und Ehelichung sowie der Gesetze bürgerlicher und genetischer Vererbung, die Positionen natürlicher Autorität wahrscheinlich von den Mitgliedern weniger 'adeliger' Familien eingenommen und innerhalb dieser Familien weitergegeben.“ (Hans-Hermann Hoppe, Demokratie der Gott der keiner ist, S.163).
Die Demokratie ist somit eine künstliche Regierungsform und negiert die natürliche Ordnung auf dieser Welt. Sie kann sich auch nur durch Enteignungen (hohe Steuern), Umverteilung (diverse Abgaben), Gleichmacherei und permanente Neiddebatten halten.
Nur das Wohl des Ganzen macht frei
Aber kommen wir zum Freiheitsbegriff. Der Freiheitsbegriff, der der liberalen Demokratie zugrundeliegt, ist autonomistisch, individualistisch, also a-christlich, a-theistisch. Der Individualismus unter dessen Stern der neue Staat, die Demokratie, von Anfang an stand, hat die Beziehung der einzelnen Teile zum Ganzen umgekehrt. Nach dem Individualismus sind die Teile vor dem Ganzen, die Einzelnen das einzig Wahre und Wirkliche. Das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft ist subjektiv, von Zufall geprägt, rein nutzhaft, utilitaristisch, aber ohne wesenhafte geistige Bezugnahme.
Der Individualismus wähnt, indem er dem Einzelnen Autarkie und Autonomie zuspricht, ihm dadurch zur eigentlichen Entfaltung zu verhelfen, zerstört aber paradoxerweise die Individualität des Einzelnen mit dessen Absolutsetzung. Im Gegensatz dazu ist für das organische, ganzheitliche Denken, wie es im Mittelalter typisch war, das Primäre, die ursprüngliche Tatsache, von der sich alles ableitet, nicht der Einzelne, sondern die Ganzheit, die Gesellschaft.
Der Einzelne ist nicht mehr selbst bestimmt, autark, steht nicht mehr ausschließlich auf dem Boden seiner Ichheit; die primäre Wirklichkeit liegt nicht mehr in ihm, sondern in dem Ganzen, in der Gesellschaft. Damit wird das Individuum nicht vernichtet, sondern es wird ihm gerade das gegeben, was ihm zukommt, Einzigartigkeit, Individualität und Eigenleben. Das Wesen der organischen Hierachie hat der hl. Apostel Paulus im 1. Korintherbrief (12,12-30) gekennzeichnet, in dem er die Kirche, die Stände und Ämter in der Kirche, die Gemeinden und alle Getauften mit einem Leib vergleicht, dessen Haupt Christus ist.
Keine Wahlen – keine Kurzsichtigkeit
Was genauso wichtig ist, ist der stark limitierte Zeithorizont, der in einer Demokratie herrscht. Da geht es um Perioden von vier bis acht Jahren nach denen sich die Mehrheit der Politiker und Entscheidungsträger richtet. Dies stellt meistens eine Amtsperiode dar und dann kommt die nächste Wahl. Während der Amtsperiode ist die Versuchung natürlich groß in dieser kurzen Zeitspanne möglichst viel für sich und seine Freunde und die Partei herauszuholen.
Der Monarch hingegen weiß, dass er in zwanzig Jahren noch genauso an der Macht sein wird, oder zumindest eines seiner Kinder, er plant daher vorsichtiger und auf längere Sicht. Es würde ihm und seiner Familie auch auf Dauer nichts bringen, das Volk über die Maßen auszunehmen. Im Gegenteil, es wäre für ihn sogar eine Gefahr, wenn er das Land und sein Volk zu sehr ausquetschen würde, daher wird er auf ein langsames, aber organisches Wachstums setzen.
Der Politiker hingegen hat kein Problem damit, fünfzig Prozent Steuer- und Abgabenquote einzuheben. Der moderne, sozialdemokratische Politiker hat überhaupt keine Hemmungen mehr, auf das Vermögen der Bürger zuzugreifen. Er hat auch kein Problem damit, neue Schulden einzunehmen und die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu verspielen. Aber auch der nationale Sozialismus ist kaum besser, dort geht es auch nur ums Fressen und dort kommt man genauso ohne Gott aus.
Das religiöse Verständnis fehlt dort leider ebenso, und darum kann es mit ihnen auch keine spirituelle Weiterentwicklung unseres Volkes geben. Es sei denn, es gelingt einer Gruppe Priester ihnen ein religiöses Leben einzuhauchen, so wie damals unter dem Priesteranwärter Dollfuß, der das rechte, christliche Lager geeint hat.
Dollfuß: Der letzte echte Staatsmann
Dazu schreibt der Historiker Stanley Payne in seinem Buch Geschichte des Faschismus: „So waren in Österreich anders als in Deutschland die nicht-faschistischen Kräfte der Rechten in der Lage, vorbeugend eine eigene autoritäre Regierung zu errichten und den Nazis den Weg zur Macht zu versperren, was vor allem auf die breite, wenn auch nicht mehrheitliche Unterstützung für die Christlich-Sozialen und die entschlossene Führung des zum Märtyrer gewordenen Dollfuß zurückzuführen war.“
Und Otto von Habsburg meinte über Dollfuß: „Er war ein tief honoriger Mensch und ein guter Christ. Er wollte auch die Beziehungen zum Haus Habsburg in Ordnung bringen. Aber die letzte Wende war erst kurz vor seinem Tod. Er hat es auch nicht nach außen hin gesagt, so weit ich informiert bin, er hat es zu Ernst Karl Winter gesagt, dem er sehr vertraut hat und ihm sehr viel Offenes gesagt hat. Dieser war sehr erstaunt, als er damals zu mir gekommen ist, über den Gedanken, dass die Monarchie nun sehr bald wieder kommen würde. Dollfuß hat ja gewusst, dass er in einer äußerst schwierigen Situation war. Und er hat das Gefühl gehabt, mit der Monarchie ging es. Dollfuß hat erkannt, dass die Monarchisten am entschlossensten gegen den Nationalsozialismus waren und zweitens hat er gesehen, dass die verschiedenen reichischen Gedanken an der Substanz Österreichs vorbeigingen. Es war eine logische Fortsetzung des Österreich-Gedankens. Der christliche Ständestaat war ein Gedanke, der nie die Füße auf den Boden bekommen hat.“
Ohne Staatsreligion zerfällt die Nation
Wer meint, dass Religion bloß Privatsache sei, der verkennt deren Bedeutung für die Gesellschaft. Fjodor Dostojewski schrieb im „Tagebuch eines Schriftstellers“:
„Der Bildung einer Nation ist immer eine sittliche Idee vorausgegangen; die jüdische Nation, die erst nach Moses entstanden ist, sowie viele muslimische Nationen erst nach dem Koran. Und wenn im Laufe der Jahrhunderte das sittliche Ideal einer bestimmten Nationalität zu wanken beginnt, so verfällt auch diese Nationalität, mit allen ihren zivilen Normen und Idealen.“
Letztlich überleben die Völker mit der stärksten Religion, oder besser gesagt, der stärksten Religionsbindung, die anderen drohen sich in einem multikulturellen Meer voll von Nihilismus und Materialismus aufzulösen. So schreibt Friedrich Romig, der Erbe und Haupträger der christlichen Ideologie des österreichischen Ständestaates in „Der Sinn der Geschichte“, wobei er auf Ernst Noltes Vorwort zu Johannes von Bieberstein „Jüdischer Bolschewismus“ Bezug nimmt: „Ein Volk aber, das seine Mission verliert, hat keinen Platz mehr auf der Bühne der Geschichte, es tritt ab und wird, wie im Falle der Deutschen, zum ethnographischen Material des ältesten noch existierenden Religionsvolkes der Erde, das im vielfältigen Ringen mit dem christlichen und konservativen Europa zum Vorkämpfer der Moderne geworden war.“ Um zumindest noch Österreich zu retten, bedarf es dringend einer starken Monarchie und eines Königs, der sich der Bedeutung von Religion bewusst ist. Auf die Habsburger traf dies immer zu.
Heute erkennen immer mehr Menschen, dass es so nicht weitergehen kann und viele ahnen auch schon, dass wir langsam in ein totalitäres System hinabgleiten. Sie kennen jedoch keine Antwort darauf, denn sie wollen weder von einem König (Monarchie) noch von Gott (Kirche) etwas wissen. Die Antwort erscheint den Menschen paradox und man fürchtet wohl persönliche Freiheiten zu verlieren und im Gegenzug mehr persönliche Verantwortung übernehmen zu müssen. Und natürlich ist der Neid ein großer Faktor auf den sich die Demokratie gründet, aber vor allem ist es der Wunschtraum der Massen nach Herrschaftslosigkeit.
Die moderne Demokratie mitsamt ihrem Wohlfahrtsstaat hat den Menschen diesen infantilen Traum von einem Leben abseits der natürlichen Ordnung ohne Gott und König zumindest für ein paar Jahrzehnte erfüllt. Da träumt man lieber weiter von diversen sozialistisch-kommunistischen Szenarien, oder man bastelt an aussichtslosen, kosmetischen Korrekturen des vorhandenen Systems herum. So ganz Unrecht haben die Massen nicht, auch das zukünftige totalitäre System wird sich ihrer menschlichen Bedürfnisse annehmen, aber es wird eine trügerische Freiheit sein, eine die nur von Nabel abwärts gilt.
Entweder absolute Monarchie oder Totalitarismus
In der Zwischenzeit beobachten wir, wie sich der internationale Sozialismus und der nationale Sozialismus – angeheizt durch eine völlig falsche Immigrationspolitik und die internationale Wirtschafstkrise – immer erbitterter gegenüberstehen, und es ist sogar zu erwarten, dass dies in naher Zukunft in bürgerkriegsähnlichen Zuständen münden wird. In dieser Situation braucht es eine Kraft, die als Brücke zwischen diesen beiden Ideologien fungiert und sie auch in Schach halten kann. In Österreich ist eine Monarchie für diese Aufgabe prädestiniert.
Die zweite Möglichkeit wäre eine Einigung des rechten und des bürgerlichen Lagers unter starker Einbindung von Priestern und anderen religiösen Menschen, welche dann auch einen maßgeblichen Einfluß auf diese Koalition haben müssten. Dann wären wir jedoch höchstens dort, wo Dollfuß schon einmal war. Und wo er letztlich gescheitert ist, weil er die Monarchie nicht restauriert hat um seinem Ständestaat das nötige Fundament zu geben.
Will Österreich dem zukünftigen, europaweiten Totalitarismus entgehen, müssen beide oben genannten Bedingungen realisiert werden. Eine kaum zu lösende Aufgabe, aber ich sehe es als meine Pflicht an, darauf hinzuweisen, dass unser derzeitiges politisches System moralisch am Ende ist und eine Gefahr für den Staat und die Gesellschaft darstellt. Aus meiner Sicht kann der kommende Totalitarismus nur durch eine starke Monarchie und eine ebenso starke Kirche verhindert werden.
Als Theodore Roosevelt Kaiser Franz Joseph 1910 fragte, was er denn in diesem fortschrittlichen 20. Jahrhundert als seine wichtigste Aufgabe betrachte, antwortete ihm der greise Monarch: „Meine Völker vor ihren Regierungen zu beschützen.“
Heute braucht es wieder einen Kaiser, der über den Ideologien der Regierungen und des Zeitgeistes steht und der in Jahrhunderten denkt anstatt in Legislaturperioden.

http://www.monarchieliga.de/person/kopf-plaedoyer.htm 

Donnerstag, 3. Mai 2012

Schlesien bleibt deutsch!

Schlesien ist und bleibt deutsch! st.pn bekennt sich zu Schlesien!

                                                                  Fahne Oberschlesien
„Das muß zu einem neuen Krieg führen“
Schlesien ist immer noch eine offene Wunde in der deutschen Geschichte: Vor neunzig Jahren wurde das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Völker mißachtet. Von Rudi Pawelka.
Flüchtlingsfamilie im Januar 1945 in Oberschlesien
Flüchtlingsfamilie im Januar 1945 in Oberschlesien
© Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), CC
(kreuz.net) Am 15. Juli 1921 beschwor der schlesische Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann († 1946) in einer Kundgebung der Parteien des Reichstages in der Berliner Philharmonie den Alliierten Rat, das Ergebnis der Volksabstimmung zu achten und Oberschlesien nicht zu teilen.

Hauptmann warnte vor einem neuen Weltbrand, wenn das Votum der Oberschlesier mißachtet würde. Sein Appell blieb ungehört.

Die Aufstände waren von Polen aus inszenierte Gewaltakte

Der Leidensweg der Oberschlesier begann schon bald nach Bekanntwerden der Friedensbedingungen der Siegermächte des Ersten Weltkriegs am 7. Mai 1919.

Darin war eine Abtretung der Provinz an Polen vorgesehen. Die Empörung in Oberschlesien war groß.

Vor allem in den großen Städten kam es zu Massenkundgebungen der deutschen Bevölkerung.

Auf Betreiben des britischen Premierministers David Lloyd George († 1945) gelang es danach – gegen den Widerstand Frankreichs und trotz polnischer Proteste – in Artikel 88 des Versailler Vertrages eine Volksabstimmung in einem Großteil Oberschlesiens aufzunehmen.

Die polnische Seite hatte kein Vertrauen in die geplante Abstimmung. Sie versuchte deshalb, in drei so genannten Aufständen vollendete Tatsachen zu schaffen.

Der oft gebrauchte Begriff „Aufstände“ ist falsch.

Denn es handelte sich nicht um Volkserhebungen polnisch gesinnter Oberschlesier, sondern um von polnischem Staatsgebiet aus inszenierte Aggressionsakte, die sich gegen das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung richteten.

Der Oberagitator war Wojciech Korfanty

Auf seiten der Polen profilierte sich Wojciech Korfanty († 1939) – einer der vier aus Oberschlesien stammenden Reichstagsabgeordneten – in der Rolle des Agitators und Organisators der polnischen Gewalt auf deutschem Boden.

Schon während der Beratungen über den Friedensvertrag stand er mit dem polnischen Verhandlungsführer in Paris, Roman Dmowski († 1939), in enger Verbindung.

Am 28. Dezember 1919 ernannte ihn die Warschauer Regierung zum Leiter der polnischen Abstimmungskampagne.

Kurz vor dem Überfall der polnischen Truppen auf deutsches Reichsgebiet am 2. Mai 1921 erhielt er von dem polnischen Verteidigungsminister Kazimierz Sosnkowski († 1969) die Vollmacht, allein über Beginn und Verlauf der Aktion zu entscheiden.

Korfanty widersetzte sich zunächst den Forderungen nach einem offenen Waffengang, da er auf einen Wahlsieg hoffte.

Dies änderte sich erst nach der Abstimmungsniederlage.

Das Plebiszit wird vorbereitet

Beide Seiten richteten Ende 1919 ihre Plebiszitkommissariate ein, aus denen heraus die Kampagnen geführt wurden.

Korfanty tat dies von Beuthen aus. Kurt Urbanek († 1973), sein deutscher Widerpart, ließ sich in Kattowitz nieder.

Von Beginn an bestand eine enge Kooperation Korfantys mit dem Oberkommando der Zweiten Polnischen Armee im grenznahen polnischen Sosnowitz, das für die Operationen in Oberschlesien zuständig war.

Der erste Aufstand – die Bevölkerung macht nicht mit

Schon zwei Tage nach Unterzeichnung des Versailler Vertrages am 28. Juni 1919 plante die polnische Führung einen Einmarsch in Oberschlesien, wurde aber von Korfanty noch davon abgebracht.

Das Unternehmen sollte aber am 17. und 18. August 1919 nachgeholt werden. Es wurde aus Warschau jedoch mit Rücksicht auf die Weltmeinung im letzten Moment gestoppt.

Aufgrund einer Übermittlungspanne kam diese Nachricht nicht in der Beuthener Kommandozentrale an.

Die in Oberschlesien stehenden Aufständischen mußten ohne Unterstützung aus Sosnowitz losschlagen („1. Aufstand“).

Es war vorgesehen, die Kreise Kattowitz, Beuthen, Hindenburg, Rybnik und Tarnowitz zu besetzen, was auch teilweise gelang.

Deutsche Ordnungskräfte konnten aber schon am 20. August die eingenommenen Gebiete befreien.

Der Mißerfolg war aber nicht allein auf die ausgebliebene Unterstützung aus Polen zurückzuführen.

Entscheidend war vielmehr die fehlende Mitwirkung der Bevölkerung, die sich auch daran störte, daß die Kommandozentrale, wie auch die Führer der operativen Einheiten, zumeist mit Polen aus der Provinz Posen besetzt waren.

Die Franzosen lassen die Polen wüten

Als der Versailler Vertrag am 10. Januar 1920 in Kraft trat, zogen alliierte Besatzungstruppen in das Abstimmungsgebiet ein, nämlich 13.000 Franzosen, 2.000 Italiener und 1.000 Briten.

Die deutschen Sicherheitskräfte bestehend aus Grenzschutz, Polizei und Militär mußten im Gegenzug abgezogen werden.

Lediglich eine deutsche Sicherheitspolizei von 3.500 Mann wurde geduldet.

Diese Truppe war nicht geeignet, die Bevölkerung vor dem sich steigernden Terror polnischer Banden zu schützen.

Die französische Besatzung erwies sich zudem als sehr tolerant gegenüber polnischer Gewalt, überließ den Aufständischen sogar Handgranaten und Schußwaffen und duldete die Waffenzufuhr aus Polen.

Deshalb kam es am 17. August 1920 vor dem Gebäude des französischen Kreiskontrolleurs in Kattowitz zu der bislang größten deutschen Demonstration.

Als in die Menge geschossen und eine Handgranate geworfen wurde, gab es zehn Tote und viele Verletzte.

Obwohl die Täter nicht ermittelt werden konnten, kam es zu massiven Ausschreitungen gegen Polen mit polnischen Opfern.

Der zweite Aufstand mit Hilfe polnischer Truppen

Die Aufständischen nahmen dies zum Anlaß für einen neuen Waffengang.

Korfanty, der immer noch Zurückhaltung üben wollte, geriet durch die Ereignisse und durch das Oberkommando in Sosnowitz so unter Druck, daß er den Einsatz der polnischen Verbände anordnete, die diesmal auch durch Einheiten aus Polen unterstützt wurden.

Der sogenannte zweite polnische Aufstand erfolgte in der Nacht vom 17. und 18. August 1920.

Die Alliierten blieben bis auf die Italiener im Raum Ratibor weitgehend passiv. Sie sicherten lediglich die Zugänge in die großen Städte mit Panzersperren ab.

Soweit die deutsche Bevölkerung nicht dahin fliehen konnte, war sie Mord, Brandschatzung und Plünderung ausgesetzt.

Die polnischen Verbände eroberten schnell weite Gebiete.

Der eklatante Bruch des Versailler Vertrages setzte Frankreich unter Druck der Verbündeten.

Auch Korfanty fürchtete wiederum die Meinung der Weltöffentlichkeit.

Gegen den Widerstand seiner Insurgentenführer befahl er am 24. August die Beendigung des „Aufstands“.

Die Franzosen unterstützen den polnischen Terror

Der Vorsitzende der Interalliierten Kommission, der französische General Henri Le Rond († 1949), löste gleichzeitig die deutsche Sicherheitspolizei auf und setzte dafür eine ihm unterstellte paritätisch besetzte Abstimmungspolizei ein.

Polnische Waffenlager ließ er unangetastet.

Trotz wiederholten Vorgehens gegen den deutschen Selbstschutz und seiner weitgehenden Entwaffnung konnte sich dieser festigen.

Er nahm den Kampf gegen schwadronierende polnische Einheiten – vor allem die Hajok-Banden – auf.

Diese hatten sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Bevölkerung durch Gewalt einzuschüchtern.

Die Abstimmung wird manipuliert

Die Abstimmung war für den 20. März 1921 vorgesehen.

Auf polnisches Betreiben wurden dreieinhalb Landkreise Oberschlesiens von der Abstimmung ausgeschlossen – nämlich die Kreise Neiße, Grottkau, Falkenberg und der westliche Kreis Neustadt.

Denn hier war mit einem hundertprozentigen Erfolg der Deutschen zu rechnen.

Stimmberechtigt war jede Person, die am 1. Januar 1921 das 20. Lebensjahr vollendet hatte.

Die Berechtigten wurden in vier Kategorien eingeteilt.

Wer dort geboren war, konnte abstimmen, auch wenn er nicht mehr in dem Gebiet wohnte.

Die Polen setzten durch, daß auch jene stimmberechtigt waren, die vor dem 1. April 1904 in Oberschlesien Wohnsitz hatten – selbst wenn sie als Illegale ausgewiesen waren.

Dies kam den vielen polnischen Fremdarbeitern zugute.

Die Abstimmungs-Parolen

Je näher der Abstimmungstermin heranrückte, desto mehr steigerte sich die Propaganda auf beiden Seiten.

Korfanty versuchte, die Menschen mit klassenkämpferischen Argumenten zu überzeugen.

Auch die religiöse Karte wurde mit Hinweis auf das evangelische Berlin gezogen.

Der Polen-Führer versprach eine Landreform und die berühmte Kuh.

Die gegen die deutschen Gutsbesitzer gerichteten Ziele sollten bei polnischen Landarbeitern verfangen, während im Industriegebiet gegen die Ausbeutung durch deutsche „Schlotbarone“ gewettert wurde.

Dies erzielte Wirkung bei polnischen Arbeitern, die in großer Zahl nicht nur in das Ruhrgebiet eingewandert waren, sondern sich auch in Oberschlesien niedergelassen hatten.

Die deutsche Seite entgegnete mit nationalen Argumenten und dem Hinweis auf das Elend in dem wenig entwickelten Polen.

Polen verliert die Abstimmung

Das Abstimmungsergebnis brachte – bei einer Stimmbeteiligung von 97,7 Prozent – für Deutschland 707.500 Stimmen (59,7 Prozent) und 478.800 Stimmen für Polen (40,3 Prozent).

Polen hatte sich mehr erhofft. Denn es ging davon aus, daß dort, wo bei einer Volkszählung Wasserpolnisch als Umgangssprache angegeben worden war, auch polnisch abgestimmt würde.

Diese einfache Sprache, die vor allem unter Landarbeitern und in den Vororten der großen Städte unter polnischen Zuwanderung der Verständigung bei der Arbeit diente, enthielt zu einem gewissen Teil Elemente der deutschen und der tschechischen Sprache.

60 bis 70 Prozent der Wörter wurden deshalb auch von Polen nicht verstanden.

Meist blickten sie hochmütig auf dieses Wasserpolnisch herab.

Auch die ethnische Zugehörigkeit war nicht allein maßgeblich für das Abstimmungsverhalten. Teilweise ging sogar ein Riß durch die Familien.

Polnische Waffen gegen das Abstimmungsergebnis

Korfanty legte den Alliierten schon am 22. März 1921 seinen Teilungsplan vor, der 59,1 Prozent des Abstimmungsgebiets – auf dem 70,1 Prozent der Bevölkerung wohnte – für Polen vorsah.

Er steigerte den Psychoterror erheblich, um die Bevölkerung aufzuhetzen.

Der Polen-Führer rief zur Gewalt auf und behauptete, die „Schlotbarone“ wollten Oberschlesien vernichten: Nur Pleß und Rybnik sollten an Polen fallen.

Die Warschauer Regierung übertrug Korfanty die Verantwortung für den Truppeneinsatz, hielt sich selber aber offiziell zurück, unterstützte ihn aber weiter mit Waffen und Truppen.

In der Nacht vom 2. und 3. Mai schlugen Polen im „3. Aufstand“ los.

Reguläre polnische Armeeeinheiten aus Sosnowitz vereinigten sich mit Aufständischen zu einer Streitmacht von 60 bis 80.000 Mann.

Unter dem Einsatz von Panzer- und Artillerie-Einheiten wurde das Land innerhalb weniger Tage bis zur „Korfanty-Linie“ besetzt.

Die Alliierten ließen – bis auf die Italiener – die Polen weitgehend gewähren. Sie errichteten nur Panzersperren vor den großen Städten.

Die britische Regierung verstärkte ihr Kontingent Mitte Mai um sechs Bataillone.

Die Briten durchschauen die polnische Taktik

Korfanty war aber insbesondere über eine Rede des britischen Premiers Lloyd George am 13. Mai vor dem Unterhaus besorgt.

George warf Polen vor, vollendete Tatsachen zu schaffen und sagte:

„Vom geschichtlichen Standpunkt hat Polen nicht das geringste Recht auf Oberschlesien, da dessen polnischer Bevölkerungsanteil erst durch neuzeitliche Einwanderung aufgrund von Arbeitsgelegenheiten entstand.“

Er unterstrich das Recht der Deutschen, sich zu verteidigen und fügte hinzu:

„Es ist unerträglich einem Vorschlag zuzustimmen, der zwei Millionen Deutsche unter Verwaltung eines Volkes stellt, das in der Geschichte gezeigt hat, daß es sich noch nicht einmal selbst regieren kann.“

Und: „Das muß zu einem neuen Krieg führen.“

Deutsche Freiwillige strömen nach Oberschlesien

Die Hiobsbotschaften über die Not der Deutschen bewirkten, daß viele Freiwillige in Freikorps nach Oberschlesien strömten.

In einer nächtlichen Aktion am 21. Mai 1921 griffen Freikorps mit 3.000 Mann die auf dem Annaberg verschanzten Polen an und konnten sie bereits am selben Tag von dort vertreiben.

Dieser Sieg hatte großen symbolischen Wert und verstärkte den Zerfallsprozeß der polnischen Einheiten.

Diese hatten schon vorher unter Disziplinlosigkeiten gelitten, vor allem bei den als Söldner bezahlten Kräften.

Obwohl größere polnische Verstärkungen herangeführt wurden, einschließlich Artillerie und Minenwerfer, mußten sich die polnischen Verbände immer schneller zurückziehen.

Die Alliierten unterstützen die polnische Minderheit

Die Alliierten ordneten angesichts dieser Lage den Rückzug der deutschen Einheiten an.

Um dem Nachdruck zu verleihen, zogen sie die Absperrungen um Tarnowitz ab, in das daraufhin polnische Insurgenten eindringen und Greuel an der deutschen Bevölkerung anrichten konnten.

Der deutsche Vormarsch wurde danach gestoppt.

Warschau hatte Korfanty mit Blick auf die Weltöffentlichkeit schon am 24. Mai zur Beendigung des Aufstands aufgefordert.

Die Alliierten bestimmten, daß sowohl die polnischen wie auch die deutschen Verbände das Abstimmungsgebiet bis zum 5. Juli zu verlassen hätten.

Die polnische Minderheit siegt auf der ganzen Linie

Die deutsche Hoffnung, daß das Abstimmungsergebnis anerkannt würde, erfüllte sich nicht.

Auf Betreiben Frankreichs, das an einer Schwächung Deutschlands interessiert war, wurde auf Beschluß des Völkerbundes das wichtigste Industriegebiet Polen zugesprochen.

Deutschland verlor 3.214 Quadratkilometer – das waren 29 Prozent – des Abstimmungsgebiets und 996.500 – also 46 Prozent – der 2.212.700 Einwohner.

Selbst Kattowitz, das mit 85 Prozent für Deutschland votiert hatte, ging verloren.

Polen erhielt 85 Prozent der Kohlenvorräte und 75 Prozent aller Industrieanlagen.

Lloyd George hatte sich gegenüber Frankreich und den USA nur sehr begrenzt durchsetzen können.

Ein Rechtsbruch

Nachdem die Abtretung Ostoberschlesiens am 15. Juni 1922 vollzogen war, begann für die Deutschen eine schlimme Zeit der Diskriminierung.

Zehntausende wurden ausgewiesen oder flohen vor der polnischen Unterdrückung.

Am 30. Mai 1922 tagte der Reichstag unter einer riesigen schlesischen Flagge mit Trauerflor.

Nachdem er sich einer Rechtsverwahrung angeschlossen hatte, erklärte der oberschlesische Abgeordnete, Prälat Karl Ulitzka, für das Zentrum:

„Die Entscheidung über Oberschlesien ist und bleibt ein Rechtsbruch, politisch eine Torheit und wirtschaftlich ein Verbrechen.“

Welcher Gegensatz zu dem fast einhelligen Applaus des Deutschen Bundestags 1990, nachdem er der Abtretung Ostdeutschlands zugestimmt hatte.

Merkwürdig ist auch die polnische Erinnerung an die Kämpfe in Oberschlesien.

Das jährliche Gedenken ist noch immer eine Heldenverehrung für die polnischen Aufständischen, die Tausenden den Tod gebracht hatten.

Beklagenswert ist auch der Umgang mit den Ereignissen in Oberschlesien in Deutschland.

Im Schlesischen Museum zu Görlitz wird Korfanty geradezu als Opfer dargestellt.

Zu ihm heißt es lediglich: „Da er die Wiederherstellung Polens unter Einschluß aller von Polen besiedelter Gebiete wollte, war er Zielscheibe deutscher Propaganda.“

Die Darstellung geschichtlicher Fakten stellt man sich anders vor.

Der Verfasser ist Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien.

http://www.kreuz.net/article.12944.html