Sonntag, 8. Januar 2012

Heiliger des Tages - Hl. Severin - Heilige Familie

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08. Januar - Hl. Severin, Fest der Heiligen Familie
Severin stammte aus einer Provinz des römischen Imperiums, in der Latein gesprochen wurde, also aus der Westhälfte des Reiches; sein Dialekt wies auf eine Herkunft aus Nordafrika hin. Später lebte er im Osten als Mönch in einer Wüste, also wohl in Oberägypten oder in Palästina. Bald nach dem Tode des Hunnenkönigs Attila im Jahre 453 (vgl. 11.4.) kam der hl. Severin nach Noricum, das etwa dem heutigen Österreich entspricht, da er von der Bedrängnis der dortigen romanischen Bevölkerung gehört hatte. Der Einsiedler Severin lebte asketisch; er fastete sehr streng und ging stets barfuß. Zahlreiche Schüler sammelten sich um ihn.
An mehreren Orten warnte der hl. Severin die Bevölkerung vor den in Noricum einfallenden Germanen, insbesondere vor den arianischen (s. 2.5.) Rugiern nördlich der Donau, da er auf übernatürliche Weise schon im voraus Kenntnis von deren Angriffen hatte. Nicht überall nahm man die Warnungen ernst, doch Severin behielt stets Recht. Viele Ortschaft wurden ausgeplündert und zerstört, die romanische Bevölkerung verschleppt; Flüchtlinge zogen nach Süden, ins sichere Italien.

Severins Schüler und Biograph Eugippius schildert am Beispiel der Stadt Cucullis die Situation des Glaubens in Noricum. Viele Menschen waren heimlich zum Heidentum zurückgekehrt, die der hl. Severin durch ein Wunder als Abgefallene entlarvte. Alle, die an der hl. Messe teilnahmen, brachten auf seinen Wunsch hin Kerzen mit, doch nur diejenigen der dem Glauben treu Gebliebenen begannen während der Messe, sich zu entzünden und zu leuchten.

Schließlich ließ sich der hl. Severin in einem verlassenen Wachturm bei Favianis nieder und gründete eine klösterliche Eremitengemeinschaft nahe der Stadt. Sein Wirken von Favianis aus war überaus segensreich. Die ihm angebotene Bischofswürde lehnte er allerdings beharrlich ab. Wunderheilungen geschahen nicht nur unter der einheimischen Bevölkerung, sondern auch an Germanen, so daß der hl. Severin ebenfalls bei diesen an Ansehen gewann. Selbst der König der Rugier suchte seinen Rat. So konnte Severin die Freilassung vieler Verschleppter erreichen.

Von Favianis aus betreute Severin die nach Lauriacum ziehenden Flüchtlingsströme. Er sammelte Spenden zur Betreuung der heimatlos Gewordenen und zum Loskauf von Gefangenen. Darüber hinaus vereinbarte Severin mit dem König der Rugier, daß die Flüchtlinge von Lauriacum aus an noch sichere Orte ziehen durften.

Der Skire Odoaker, der zusammen mit anderen Germanen auf dem Weg nach Italien war, um Söldner zu werden, suchte Severin auf. Dieser weissagte ihm den Aufstieg, den Odoaker tatsächlich erleben sollte. Sechs Jahre, nachdem er sich als Soldat in Italien hatte anwerben lassen, wurde der Arianer Odoaker zum Anführer eines Aufstandes germanischer Söldner. Er setzte 476 den letzten weströmischen Kaiser, den minderjährigen Romulus Augustulus (474 - 476), ab und ernannte sich zum König von Italien (476 - 493). Auch Noricum gehörte zu dem von ihm regierten Gebiet.

St. Severin sagte vorher, daß sich seine Seele an einem auf das Datum des Todes von St. Valentin folgenden Tag vom Leibe trennen würde. Am 8. Januar 482 starb der hl. Severin zu Favianis. - Dann brach Krieg aus zwischen den Rugiern und Odoaker. Dieser befahl der romanischen Bevölkerung Noricums daraufhin im Jahre 488, aus ihrem Heimatland fortzuziehen nach Italien. Die Flüchtlinge nahmen die Gebeine des hl. Severin mit, um sie in Italien zu bestatten. So gelangten die Reliquien sechs Jahre nach dem Tod des Heiligen in die Gegend von Neapel, nach Castrum Lucullum, wo auch der abgesetzte Romulus Augustulus als Verbannter lebte. Während des Zuges durch Italien und nach der Ankunft in Castrum Lucullum ereigneten sich wunderbare Heilungen, so daß St. Severin in Neapel rasch zu einem beliebten Heiligen wurde.

Die verbündeten Ostgoten (vgl. 7.1.) und Rugier erkämpften sich 489 bis 493 die Herrschaft über Italien. Die Rugier zogen nach Oberitalien, die Ostgoten besetzten das gesamte übrige Land. König Theoderich (493 - 526) tötete Odoaker eigenhändig. In das menschenleere Noricum sowie in die von den Alemannen nicht besiedelten, östlichen Teile Raetiens, die etwa Südbayern und Tirol entsprechen, drangen ab 490 von Böhmen aus die germanischen Baiuwaren ein, Nachfahren der Markomannen.

Das Fest der hl. Familie wird am Sonntag in der Oktav von Erscheinung, also am ersten Sonntag nach Erscheinung, begangen. Es ist ein sehr junges Fest. Erst 1921 schrieb Benedikt XV. (1914 - 1922) es der Kirche vor. Dies geschah in einer Zeit, in der sich der Verfall der christlichen Familie abzuzeichnen begann. Die Autorität des Vaters nahm im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer weiter ab, die Mutterschaft wurde vor allem durch Abtreibungen und künstliche Verhinderung der Zeugung in zunehmendem Maße beeinträchtigt. Die Kinder stachelte man auf gegen ihre Eltern. - Jesus hingegen war seinen Eltern untertan. Er ließ es zu, daß sie für Ihn sorgten, während Er unmündig war. Der Heiland aber nahm als ihr Kind zu an Weisheit, Alter und Wohlgefallen bei Gott und Menschen.

Das Fest der hl. Familie weist voraus auf die Monate März und Mai, in denen Joseph und Maria besonders innig verehrt werden. Zugleich bezieht es sich auf Weihnachten, da im Zentrum der hl. Familie der noch unmündige Jesus steht. - Die gesamte Kirche bildet gewissermaßen eine hl. Familie, da die Gläubigen allesamt Kinder Mariens sind, die sie unter dem Kreuz geboren hat. Der hl. Joseph aber ist uns als Schutzpatron der Kirche (s. 1.5.) ein geistlicher Vater. Auch in diesem Sinne ist demnach Jesus der Erstgeborene vieler Brüder.

Jesus, Maria und Joseph, Euch schenke ich mein Herz und meine Seele!

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