Syrien: Amerikanische, britische und französische Spezialeinheiten stehen bereit
Redaktion
Amerikanische Militärtransportflugzeuge vom Typ Lockheed C-130 stehen auf Militärstützpunkten im Nahen Osten bereit, um amerikanische Spezialeinheiten nach Syrien zu fliegen. Diese Einheiten sind besonders auf den Kampfeinsatz gegen chemische und biologische Waffen sowie auf die Sicherung dieser Arsenale spezialisiert. Aus westlichen Geheimdienstkreisen wurde am Donnerstag, dem 23.8., berichtet, diese Einheiten stünden einsatzbereit auf Stützpunkten in Israel und Jordanien. Sie sollen syrische Truppen daran hindern, diese nichtkonventionellen Waffensysteme an die Kampffronten zu verlegen oder der Hisbollah zur Verfügung zu stellen. Zugleich soll verhindert werden, dass sie radikalislamischen Rebellen und insbesondere al-Qaida in die Hände fallen.Die betreffenden Spezialeinheiten wurden hinsichtlich ihrer Ausrüstung, wie etwa Schutzanzügen gegen Kontamination, besonders auf chemische und biologische Kriegführung vorbereitet. Die
Transportmaschinen wurden zudem mit Geräten zur Umweltreinigung zum Einsatz in verseuchten Gebieten beladen.
Diese Maßnahmen erfolgten nach Präsident Obamas Warnung vom Montag, dem 20.8., man werde nicht zulassen, dass chemische oder biologische Waffen in die Hände der falschen Leute geraten. »Wir haben umfangreiche entsprechende Notfallpläne vorbereitet«, sagte er weiter.
Britische Spezialeinheiten stehen auf Zypern und französische Spezialkräfte, die in nichtkonventioneller Kriegführung ausgebildet worden sind, in Jordanien in Bereitschaft und können jederzeit zu verdeckten Einsätzen nach Syrien eindringen. Am Donnerstagmorgen telefonierte Präsident Obama mit dem britischen Premierminister David Cameron und dem französischen Staatspräsidenten François Hollande, um die Einzelheiten des gemeinsamen militärischen Vorgehens in Syrien abzusprechen – gewissermaßen der Startschuss einer direkten westlichen Einmischung in den Syrienkonflikt.
Offiziell reagierte das Pentagon bis Donnerstag auf diese Berichte nicht, veröffentlichte aber Fotos, auf denen Angehörige amerikanischer Spezialeinheiten in Schutzanzügen zu sehen waren, die neben gepanzerten Mannschaftstransportern mit einer Spezialausrüstung für chemische und biologische Kriegführung standen. Die amerikanischen Medien wurden zudem über die amerikanischen Pläne in Kenntnis gesetzt, Spezialeinheiten, die im besonderen Umgang mit diesen Waffen ausgebildet wurden und sich darauf vorbereitet haben, entsprechende ungesicherte syrische Kampfstoff- oder Waffenlager zu sichern oder zu zerstören, in Syrien einzusetzen, um zu verhindern, dass diese in falsche Hände geraten. Zugleich wurden Luftangriffe nicht ausgeschlossen, mit denen diese chemischen Stoffe vernichtet werden sollen, ohne die Umwelt zu belasten.
Aus Militärkreisen verlautete, zusätzlich zur ständigen Überwachung der Lager für chemische und biologische Waffen durch amerikanische Aufklärungssatelliten und -drohnen befänden sich bereits kleine amerikanische Aufklärungsteams vor Ort, die mögliche Landeplätze markieren und Brückenköpfe für später nachrückende amerikanische, britische und französische Spezialkräfte einrichten.
Einige, aber keineswegs alle der betreffenden Lager für Granaten und Raketen-Gefechtsköpfe befinden sich im geografischen Umfeld der am heftigsten umkämpften Örtlichkeiten in diesem syrischen Bürgerkrieg. Dies betrifft etwa die Stadt Aleppo im Norden des Landes. Diese Waffenlager sind vielleicht nur unzureichend bewacht, da sich der syrische Machthaber möglicherweise gezwungen sah, die Wachbataillone abzuziehen und andernorts gegen die Rebellen einzusetzen.
In seiner Stellungnahme vom Montag legte Obama besonderes Gewicht auf die Tatsache, dass er »zum jetzigen Zeitpunkt« noch keinen Befehl für ein militärisches Eingreifen in Syrien gegeben habe. Dies bedeutet mit anderen Worten aber auch, dass er sich eine Veränderung der Befehle vorbehält. Aus Militärkreisen verlautete, im Grunde habe das direkte amerikanische Eingreifen in den syrischen Konflikt bereits begonnen, und es sei damit zu rechnen, dass diese Operationen in den kommenden Tagen noch ausgeweitet werden.
Dies bedeutet eine dramatische und tief greifende Veränderung der militärischen Situation in der Nahmittelost- Region. Die Lage in Syrien könnte dadurch zu einem umfassenden Krieg unter Einbeziehung der Hisbollah noch vor einem Militärschlag gegen die iranischen Nukleareinrichtungen eskalieren. Ein solcher Angriff auf den Iran könnte während oder zum Ende eines solchen Krieges in Syrien erfolgen.
In der Frage des Syrienkonflikts ist die Regierung Obama in zwei Lager gespalten. Das eine Lager setzt sich massiv für eine direkte amerikanische Militärintervention ein, um auf diese Weise nicht nur das Blutvergießen und die Herrschaft Assads zu beenden, sondern zugleich auch einen einseitigen israelischen Angriff gegen den Iran zu verhindern. Das andere Lager vertritt die Auffassung Obamas, der bisher gegen eine Einmischung ist.
Quelle: DEBKA
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/redaktion/amerikanische-britische-und-franzoesische-spezialeinheiten-stehen-bereit.html
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